Dein Wolfsburg-Online Magazin: Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)

Teil 4 des Topthemas „Zusammen sind wir Wolfsburg.“

Seite an Seite!

Wenn Menschen schwer erkranken, verändert sich deren Leben. Auf einmal bestimmen viele Fragen den Alltag, die eben noch ganz weit weg waren. Von wem kann ich Unterstützung erwarten? Was geschieht mit meiner Wohnung und mit meinem Job? Und welche Perspektiven bleiben mir? Gut, wenn jemand auf vieles eine Antwort weiß und einem hilft, im Leben neue Ziele zu erreichen – so wie die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB).

In Wolfsburg bilden Nicole Tietz, Brid Rethfeld und Anne-Kathrin Salefsky das EUTB-Team. Zur Seite stehen sie Menschen mit Behinderung und jenen, die von Behinderung bedroht sind. Für diese ist das Trio eine erste Anlaufstelle, um ihnen zum einen alle Fragen zu Rehabilitations- und Teilhabeleistungen zu beantworten und zum anderen Orientierung zu geben wie ein guter Wegweiser.

„Wir informieren zu Themen, die zum Beispiel die Einstufung des Pflegegrades und die Beantragung des Schwerbehindertenausweises betreffen“, sagt Nicole Tietz. „Wenn es darüber hinaus ins Detail geht, vermitteln wir den Kontakt zu den richtigen Ansprechpartnern in der Stadt.“

Kostenlos, unabhängig und auf Augenhöhe mit den Ratsuchenden – das sind wesentliche Eckpfeiler der Beratung, die auch emotionalen Rückhalt bietet. Erkrankungen wie Krebs oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) sind Schicksalsschläge, die die Psyche belasten und viel Kraft kosten. Nicole Tietz und ihre Kolleginnen machen Mut. „Viele werden müde, wenn sie sich und ihre Krankheit immer wieder erklären müssen“, sagt sie.

„Wir ermutigen sie dazu, nicht aufzugeben und langen Atem zu beweisen.“

Die EUTB ist ein junges Angebot, das erst vor wenigen Jahren vom Bund ins Leben gerufen wurde. Deutschlandweit gibt es diese Beratungsstellen über 500 Mal. In Wolfsburg arbeitet das Team mit vielen weiteren Unterstützern zusammen, darunter Eingliederungshilfe, Sozialpsychiatrischer Dienst und Jobcenter, Selbsthilfegruppen, Sozialverbände und Behörden. Nicole Tietz hat die Erfahrung gemacht, dass das Miteinander eine echte Stärke ist. „In unserer Stadt ist es ein großer Vorteil, dass die Wege kurz sind. Die Zusammenarbeit ist sehr gut.“

Der Sache dienlich ist auch, dass der Träger der EUTB der Behindertenbeirat Wolfsburg e. V. ist. Unter dem Vereinsdach gebe es viele Mitglieder, die gelernt hätten, mit ihrer Krankheit zu leben, erzählt die EUTB-Teilhabeberaterin. „Auf diese Erfahrungen können wir zurückgreifen.“ Davon profitieren jene, die für das Leben mit einer Krankheit wertvolle Unterstützung erhalten und erkennen, welche wegweisenden Schritte vor ihnen liegen. Wichtig sei, betont Nicole Tietz, „auch in schwierigen Situationen Erfolgserlebnisse zu schaffen“.

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