Hightech Inklusive

Das Projekt ist im Baukastensystem konzipiert und so variabel bezüglich der Inhalte, Stationen und Teilnehmerzahl.

Je nach Ziel- und Altersgruppe können verschiedene Themenbereiche abgedeckt werden. (Bei älteren Schülern kann des Weiteren Interesse für daraus resultierende Berufsgruppen geweckt werden, der Behindertenbeirat kann Praktikumsplätze vermitteln).

Zielgruppen sind zum Beispiel Schüler und Ausbildungsplatzsuchende, Behinderte und Nichtbehinderte, Multiplikatoren in z.B. Schulen, Bildungsträgern, Betrieben, Verbänden, Stadtverwaltung.

Durchgeführt wird das Projekt durch Ehrenamtliche des BIT e.V. Je nach Station werden wir durch Lehrer der jeweiligen Schule, den Sanitätshäusern Axel Ulrich und Bode und weiteren veranstaltungsrelevanten Partnern unterstützt.

Ziele

Ziel des Projektes ist es Einschränkungen erlebbar zu machen, zu sensibilisieren und Anregungen für die Reflexion der Verhaltensmuster im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu geben. Es soll aber auch dabei helfen, die Notwendigkeit von Hilfsmitteln und deren Möglichkeiten zu erkenne. Nicht zuletzt ist es das Ziel miteinander ins Gespräch zu kommen.

Stationen:

Hightech Inklusive beinhaltet verschiedene Stationen. Einige werden von Menschen betreut und angeleitet, die eine entsprechende Einschränkung oder Behinderung haben. An den jeweiligen Stationen wird über das Krankheits- bzw. Behinderungsbild informiert. Zudem besteht immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.

Wir wollen im Grunde mit Spaß und Freude Augen öffnen und den Horizont der Teilnehmer erweitern.

  • Alterssimulationsanzug (Gert)

Gert simuliert die typischen Effekte des Alterns und ermöglicht es jüngeren Menschen, sich in eine ältere Person hineinzuversetzen.

Das Altern ist ein sehr heterogener Prozess, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich verlaufen kann. Es ist deshalb unmöglich, ein bestimmtes Alter zu simulieren. Es gibt nicht den 60-, 70- oder 80-Jährigen. Trotzdem gibt es wissenschaftlich sehr gut belegte Veränderungen, die mit dem Altern einhergehen:

  • Eintrübung der Augenlinse
  • Einengung des Gesichtsfeldes
  • Hochtonschwerhörigkeit
  • Einschränkung der Kopfbeweglichkeit
  • Gelenkversteifung
  • Kraftverlust
  • Einschränkung des Koordinationsvermögens

Gert simuliert diese Effekte, und zwar als Addition zu den ggf. bereits vorhandenen Veränderungen des Trägers. So ergibt sich eine simulierte Alterszunahme ausgehend vom Alter des Trägers. Ideal hat sich eine simulierte Alterszunahme von 30 bis 40 Jahren erwiesen, denn die subjektiv empfundene Alterszunahme wird von jüngeren Menschen als größer empfunden.

Beim Tragen des Anzuges kann der Träger durch gehen, laufen und Treppensteigen erste Erfahrungen machen, Unterschiede feststellen und sich ausprobieren.

Im weiteren Schritt kann er Leseproben erklären, Farben erkennen, Geldstücke stapeln und Karten spielen.

Aus Sicht der Teilnehmer können durch den Anzug altersbedingte Einschränkungen gut nachgebildet werden (verändertes Greifvermögen 95% Zustimmung, altersbedingter Gang 80% Zustimmung). 70% der Teilnehmer gaben sogar eine stärkere geistige Belastung an (Studienergebnisse des Zentralinstituts für seelische Gesundheit, Gerontopsychiatrie, Mannheim und des Netzwerks Alternsforschung, Heidelberg).

 

  • Theoriestation

An der Theoriestation werden in der Gruppe Fragen erläutert und erklärt:  

  • Was ist Inklusion?
  • Was bedeutet barrierefrei?
    • Busansagen sind nicht umsonst?
  • Erklärung des Krankheits- bzw. Behinderungsbildes
  • Was heißt Teilhabe?
  • Wie funktioniert das Leben mit einer Einschränkung?
  • Was beschreibt die UN-Behindertenrechtskonvention?
  • usw.

 

  • Blindenstation

Brailleschrift, Schlafbrille und Blindenstock, verschiedene Simulationsbrillen verschiedener Augenerkrankungen, mit Leseproben, Blindenstöcke, Klingelfußball, Erklärung des Krankheits bzw. Behinderungsbildes

 

  • Rollstuhlstation

Handrollstühle, Ausprobieren, Hindernisse überwinden, Rolli-Parkour, im Alltag probieren, Rollstühle erklären, Erklärung des Krankheits- bzw. Behinderungsbildes.

 

  • Tremor Handschuh

Handschuhe, welche elektrische Impulse senden, erzeugen ein Zittern der Hände. Mit diesem Handicap wird z.B. geschrieben, gegessen oder Kleingeld aus der Geldbörse genommen, um Schwierigkeiten deutlich zu machen. Zudem wird das Krankheits- bzw. Behinderungsbilde erklärt.

 

  • Gehörlosenstation

Gebärdensprache, Fingeralphabet,

 

  • Hemiparhese-Simulator

Mit Hilfe von Bandagen und Gewichten, so wie einseitigem Gehörschutz und einer Augenklappe wird eine halbseitige Lähmung simuliert und die Auswirkungen auf das tägliche Leben getestet.

 

Ergänzende Angebote von Partnern:

  • Mitarbeit von ehrenamtlichen Peers

Blindenstation, Rollstuhlstation, Gehörlosenstation

  • WOB AG
  • Axel Ulrich Prothesen-Station, mit Modellen und
  • Auris,

Zielgruppe

Das Projekt kann in unterschiedlichen Kontexten durchgeführt werden. Es richtet sich an Betriebe, Verwaltungseinrichtungen, Bildungsträger oder Vereine. Interessierte und Multiplikatoren aus den verschiedenen Bereichen der Stadt Wolfsburg, ob mit oder ohne Behinderung.

Hightech Inklusive kann im Rahmen von Studientagen und Projektwochen angeboten werden.

Projektstruktur – Ablauf

  • Begrüßung und Einstieg in Hightech Inklusive:
    • Vorstellung des BIT e.V.
    • Erklärung des Projektes Hightech Inklusive
    • Gibt es Kontaktpunkte mit dem Thema „Behinderung“?
    • Ist jemand in der Gruppe selbst betroffen und möchte über die eigenen Erfahrungen sprechen?
    • Aufteilung in Gruppen und Durchlauf der für die Veranstaltung individuell vorbereiteten Stationen; Diskussion in den jeweiligen Kleingruppen
    • Gemeinsamer Erfahrungsaustausch zum Durchlauf der verschiedenen Stationen
    • Klärung offener Fragen, Feedback