Wolfsburg. Die Stadt will bei der Inklusion vorankommen. Der Allersee soll eine Rampe, der VfB Fit einen Fahrstuhl für Reha-Sportler bekommen.
Wo steht die Stadt bei Inklusion und Teilhabe für Menschen mit Handicap? Die Diskussionen um den Zugang für alle zu kulturhistorischen Stätten wie das Fallersleber Schloss und die Wasserburg Neuhaus haben erneut diese Themen aufgeworfen. Und auch im Sport stellen sich Fragen. Was ist mit einer Rampe für Rollstuhlnutzer und mit Sanitäranlagen für Menschen mit Behinderungen am Allersee? Dort sind bekanntlich bauliche Veränderungen geplant, so soll ein weiterer Gastronom das Angebot am Nordufer ergänzen.
Und wie sind die Planungen beim VfB Fallersleben, wo die Geschäftsstelle in Kürze ins neu gebaute Vereinsgebäude mit Bewegungskita im Erdgeschoss und Fitness- und Reha-Sport im Obergeschoss zieht? Wie bekommen Menschen mit Handicap Zugang zur Geschäftsstelle und zum Sport? Ein Schacht für einen Fahrstuhl wurde im Zuge des Baus der Vereinsanlage in der August-Lücke-Straße bereits eingerichtet. Der Aufzug bislang aber – aus Kostengründen – nicht umgesetzt.
Dr. Nicolas Heidtke, Vorstand vom VfB zu letzterem Thema: „Wir werden in der Sache noch einmal auf die Stadt zugehen. Bislang ist das noch der Haushaltslage zum Opfer gefallen. Weil wir aber die Notwendigkeit sehen, hatten wir schon auf unsere Angebote in der ebenerdigen Karl-Peter-Wilhelm-Halle hingewiesen. Auf Dauer soll sich dies aber, auch mit Blick auf den Umzug unserer Geschäftsstelle, ändern. Wir wollen für alle erreichbar sein.“
Sozialdezernentin Monika Müller unterstreicht, dass „die Stadt Wolfsburg ist nicht nur aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention zu Barrierefreiheit und Inklusion im öffentlichen Raum verpflichtet“ sei, sondern „Inklusion auch als Selbstverpflichtung“ ansehe. Die Stadträtin unterstreicht: „Daher muss bei allen Neuplanungen von Beginn an Barrierefreiheit als Ziel vorausgesetzt werden.“ Und weiter: „Für inklusive Maßnahmen der Sportvereine können selbstverständlich Sportfördermittel beantragt werden, derzeit ist bei vereinseigenen Anlagen ein Zuschuss von bis zu 33 Prozent durch die Stadt möglich.“
Mit Blick auf die Pläne für den Allersee erklärt Monika Müller, dass Inklusion auch bei allen Maßnahmen rund um den See mitgedacht werden müsse. „Eine Rampe, beziehungsweise ein Steg für Menschen mit Beeinträchtigungen soll im kommenden Jahr verwirklicht werden, selbstverständlich müssen auch Sanitäreinrichtungen für alle bereitgestellt werden“, so die Sozial- und Sportdezernentin zur weiteren Planung an Wolfsburgs Freizeit-Magnet Nummer 1.
Insgesamt sei zu wünschen, dass auch gegebenenfalls die Sportförderrichtlinien angepasst würden, so Monika Müller weiterhin: „Bei einer Neufassung der Sportförderrichtlinien muss Inklusion noch stärker berücksichtigt werden, um den Umbau von Sportstätten und damit mehr gemeinsame Angebote für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu unterstützen. Eine Förderung für Umbauten zur Barrierefreiheit könnte beispielsweise als eigener Förderschwerpunkt mit einem höheren Anteil bezuschusst werden.“